Das Unternehmen

Im Verein oder in der Freizeitmannschaft, aktiv oder passiv – Sport findet zunehmend auch im Netz statt. Aus diesem Grund hat sich der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), der für die Entwicklung des organisierten Sports in Deutschland zuständig ist, entschlossen, die Entwicklung der Kommunikation im Internet aktiv mit zu gestalten. Für die Umsetzung dieses Vorhabens hat der DOSB im Jahr 2011 eine eigene Tochtergesellschaft, die DOSB New Media GmbH, gegründet. Mit einem eigenen Sportnetzwerk für die rund 40 Millionen Sportlerinnen und Sportlern in Deutschland schafft das Unternehmen neue Wege der Kommunikation im sogenannten „Mitmachnetz“, dem Web 2.0.

Das Projekt

splink heißt das Projekt, das die DOSB New Media GmbH ins Leben gerufen hat. splink steht dabei nicht in Konkurrenz zu anderen sozialen Netzwerken, sondern bildet ein plattform-übergreifendes Netzwerk, das alle Sportwelten im Netz zusammenführt. Über www.splink.de oder die mobile App, die für iOS- und Android-Geräte verfügbar ist, kann jeder Sportler ab sofort Sportevents anlegen und organisieren und bei allen registrierten Sportveranstaltungen einchecken. Auf splink findet ein interaktiver Austausch unter Teilnehmern vor, während und nach den Veranstaltungen statt. So können Bilder, Kommentare und Emotionen geteilt werden. Kein entscheidender Moment wird mehr verpasst, denn die Bilder aller Teilnehmer, ob aktiv oder als Zuschauer, sind sofort online sichtbar.

Die Herausforderung

Als die DOSB New Media GmbH ins Leben gerufen wurde, stand das Unternehmensziel fest: den Sport in Deutschland zu digitalisieren und ins Netz zu bringen. Es sollte eine Plattform geschaffen werden, die Social Networking-Funktionen umfasst, aber auch gleichzeitig als Wissensdatenbank dient. Zudem sollte die neue Plattform nicht nur webtauglich sondern auch als App für iOS- und Android-Geräte verfügbar sein. Aus einem anfänglichen Pilotprojekt, einem „Eincheck-System für Sportevents“, entwickelte sich schnell die Vision, ein umfassendes Vereins-, Verbands- und Sportarten-übergreifendes Netzwerk zu schaffen. Der Startschuss für einen agilen Entwicklungsprozess mit dynamischen Anforderungen war gefallen.

Für die Entwicklung bedeutete das: ein zentrales und skalierbares Backend zu schaffen, das eine Datenkonsistenz über alle Clients (Web und Mobile) hinweg garantieren kann. Die Ansprüche an die Datenbank waren daher Transaktionssicherheit, Hochverfügbarkeit und Ausfallsicherheit, d.h. Voraussetzungen, die Datenbanken im Enterprise-Bereich heute nahezu alle bieten. Aber das Datenmodell, das abgebildet werden sollte, war geprägt von dem Netzwerk-Gedanken. Denn die Beziehungen der Daten untereinander stehen im Fokus dieser Anwendung. Daher war die Entscheidung des Entwicklungsteams für eine Graphendatenbank naheliegend.

„Wir wussten, dass Flexibilität bei der Entwicklung dieses Social Media-Projekts besonders wichtig ist. Graphendatenbanken bieten daher für uns das perfekte Datenmodell für vernetzte Informationen“, erklärt Axel Morgner, Projektleiter Datenbank splink, DOSB New Media GmbH. „Denn egal in welche Richtung sich die Use Cases des Projekts entwickeln, wollten wir auch in der Lage sein, die Daten aufzunehmen und optimal abzubilden. Graphendatenbanken wie Neo4j unterstützen die Beziehungen zwischen Datenobjekten als Datenstrukturen erster Klasse und können sie in konstanter Zeit unabhängig von der Datenmenge abfragen. Andere Datenbanken müssen aufwendig zur Abfragezeit Beziehungen wieder herstellen, da sie nicht explizit in der Datenbank abgelegt werden. Eine Graphendatenbank bietet hier das passende Datenmodell, zeitaufwendige Joins entfallen und Abfragezeiten bleiben konstant niedrig.“

Nachdem Axel Morgner einen Vortrag von Peter Neubauer, dem Mitgründer und heutigem VP Community von Neo Technology, besucht hatte, ist die Entscheidung schnell für Neo4j gefallen. Neo4j ist die weltweit führende Graphendatenbank. Sie modelliert und speichert die Daten in Form von Knoten und Kanten und kann so ihre Stärken bei der Darstellung von Objekten ausspielen, bei denen die Beziehungen zueinander im Mittelpunkt stehen. Als einzige NoSQL-Graphendatenbank stellt Neo4j Enterprise-Features wie beispielsweise robusten Transaktionssupport und Hochverfügbarkeit bei erstklassiger Java-Integration und einfacher Nutzbarkeit bereit.

„Wir wollten neben einer stabilen Technologie, die unsere Unternehmensanforderungen erfüllt, natürlich auch einen professionellen Anbieter an unsere Seite haben, der uns in Form von Support und Service unterstützen kann. Bei Neo Technology sind wir daher bestens aufgehoben. Hinzu kommt, dass Neo4j eine aktive und starke Community hat, die uns wertvolle Impulse geben kann“, so Morgner weiter.

Die Lösung

Mit splink hat die DOSB New Media GmbH ein Netzwerk geschaffen, das den organisierten Sport in Deutschland abbildet. Das System ist nach nur 14 Monaten von der Idee zur Umsetzung im Juli 2012 live gegangen. Die Social Media-Plattform steht seither allen Aktiven, Sportbegeisterten, Vereinen und Verbänden zur Verfügung. Hier können sie Termine bekannt geben, sich mit Freunden vernetzen oder Fotos und Videos teilen, „liken“ und kommentieren. splink steht allen Sportbegeisterten nicht nur auf splink.de zur Verfügung, sondern ist auch mit Facebook und Twitter integriert und lässt sich über eine mobile App für iOS- und Android-Geräte verwenden.

Neo4j dient dabei als zentrale Datenbank, die all diese Informationen und Beziehungen speichert. Sie ist als Embedded Data Store in die splink Infrastruktur integriert und kommuniziert über eine JSON-basierte REST Schnittstelle. Auch bei den sehr komplexen Abfragen, die Neo4j bei splink leisten muss, weist die Datenbank eine konstant hohe Perfomance auf. Die typische Queryzeit liegt bei ein bis zwei Millisekunden.

Die Flexibilität der Datenbank zeigt sich auch bei der Rechteverwaltung. Denn Neo4j ermöglicht ein System, das genau auf die Bedürfnisse von splink zugeschnitten ist und zwängt die Plattform in kein vorgegebenes Korsett. So können beispielsweise nicht nur Personen, sondern auch Verbände oder Sportgruppen eigene Initiativen starten und unterhalten.

Zudem beansprucht Neo4j für die Administration und Wartung keinen hohen Ressourcenaufwand. Ein kleines Entwicklungsteam treibt die gesamte technische Weiterentwicklung des Projekts voran und ist daneben auch für die Wartung und Pflege der Datenbank verantwortlich.

„Mit einer Graphendatenbank zu arbeiten nimmt keine zusätzlichen Ressourcen in Anspruch, jedoch verlangt sie nach einem neuen Ansatz und Konzept“, führt Morgner aus. „Wir Entwickler müssen um- und weiterdenken, denn die Flexibilität eröffnet ganz neue Möglichkeiten, die herkömmliche Datenbanken, so nicht bieten können. Aber sobald man erst einmal den Schritt gemacht hat, ermöglicht das neue, graphenbasierte Denkmodell viele neue und interessante Lösungen in allen Bereichen.“

Zukunftsausblick

Die DOSB New Media GmbH versteht splink als ein dynamisches Projekt. „Wir wissen noch nicht, welche Anforderungen unsere splink-Community in Zukunft haben wird“ sagt Morgner. „Aber sicher ist, dass wir durch den Einsatz einer Graphendatenbank auch komplexe Abfragen für zukünftige, uns heute noch unbekannte Use Cases mit gleich hoher Geschwindigkeit bedienen werden können.“

Denn mit Neo4j kann ohne Migrationsaufwand das Datenmodell erweitert werden, um auch zukünftige Anforderungen abzubilden. So ist splink optimal positioniert, sich als Sportnetzwerk in Deutschland zu etablieren.

 

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